Gründe für den Welpenkauf bei einem VDH Züchter
Der VDH (Verband Deutsches Hundewesen e.V.) ist der Dachverband für Rassehundzüchtervereine wie der LCD (Labrador Club Deutschland e.V.) und der DRC (Deutsche Retriever Club e.V.), der dem FCI ( Fédération Cynologique Internationale ) angeschlossen ist.

Obwohl auch nicht alle Züchter, die unter dem VDH züchten, fehlerlos sind, gibt es doch eine Vielzahl von Bestimmungen, die der Dachverband bzw. darüber hinaus zusätzlich noch der entsprechende Retriever-Zuchtverein LCD bzw. DRC vorschreibt, damit "schwarze Schafe" unter den Züchtern verhindert werden.

Eine kleine Auswahl der Regeln, die einzuhalten sind, bevor überhaupt eine Zuchtzulassung erteilt wird:

Der Züchter muss ein Züchterseminar besuchen.

Die Zuchtstätte muss durch einen Zuchtwart abgenommen werden.

Die Zucht darf nicht aus kommerziellen Gründen erfolgen.

Der Züchter ist verpflichtet, ein Zwingerbuch zu führen, das dem Zuchtwart bei der Wurfabnahme vorgelegt werden muss. Der Verein hat das Recht, jederzeit das Zwingerbuch zur Einsicht anzufordern.

1. Der Hund muss einen Wesenstest im LCD erfolgreich absolvieren.

2. Im Alter von mindestens einem Jahr muss der Hund von VDH-anerkannten Tierärzten

a) auf Hüftgelenkdysplasie (HD) und Ellenbogengelenkdysplasie (ED) geröngt werden,

b) auf erbliche Augenkrankheiten untersucht werden,wobei nur Hunde mit guten Ergebnissen zur Zucht
zugelassen werden.

3. Ab einem Alter von 15 Monaten ist eine Formwertbeurteilung vorgeschrieben.

4. Vor einem Mindestalter für Rüden von 15 Monaten , für Hündinnen 20 Monaten darf nicht gezüchtet
werden.

5. Einer Hündin darf nur ein Wurf pro Kalenderjahr zugemutet werden.

6. Mit Vollendung des 8. Lebensjahrs scheiden Hündinnen aus der Zucht aus.

Bereits diese Kurzübersicht, die nur einen Bruchteil der erforderlichen Dinge wiedergibt, lässt erkennen, dass die Züchter viel Verantwortung, Zeit und Geld investieren müssen, bevor überhaupt der erste Welpe aufgezogen werden darf.

Hier stehen keine finanziellen Interessen, sondern Tierliebe und völlige Hingabe zu den Hunden im Vordergrund. Auch wenn selbst unter all diesen Bedingungen keine Garantie gegeben werden kann, wird doch ein sehr guter Grundstein gelegt, um einen gesunden und wesensfesten Retriever zu züchten.

Da die Labrador Retriever sehr beliebt sind, versucht der kommerzielle Handel, möglichst viel Profit daraus zu schlagen. Oft kommen die Labradorwelpen, die in der Tageszeitung, teilweise auch übers Internet angeboten werden, aus tierschutzrelevanten Zuchten. Teilweise werden die Muttertiere in dreckigen, verwahrlosten Zwingern ohne jeglichen menschlichen Kontakt als "Zuchtmaschinen" missbraucht, sind krank und weisen ein extrem entzündetes Gesäuge auf. Wenn sie ihre "Schuldigkeit" getan haben, werden sie entsorgt. Die Welpen kommen (teilweise per qualvollem, langen Transport aus dem Ausland) meist bereits ebenfalls schon erkrankt oder mit genetisch schlechten Anlagen häufig zu sogenannten "Züchtern", die vorgaukeln, dass die Hunde bei ihnen zuhause die ersten Wochen liebevoll aufgezogen wurden. Dort werden die armen Geschöpfe mit gefälschten Papieren an die zukünftigen Besitzer verkauft. Teilweise kaufen Hundeinteressenten auch aus Mitleid die kleinen Lebewesen, wobei leider vergessen wird, dass für jeden auf diese Art verkauften Welpen ein weiteres Hundekind auf ähnlich schlimme Weise "produziert" wird. Oftmals wird der "Vorteil" des schlecht umweltgeprägten Hundes mehr als aufgezehrt.

Aus all diesen o.g. Gründen und im Sinne der Hunde wäre es wünschenswert, wenn es mehr verantwortliche Züchter und Hundekäufer geben würde!